Privates von Erwin Resch - 2 von 5 -

Im Zeitlupentempo stieg ich aus der Cessna und musste mich zum Abtasten mit ausgebreiteten Armen an den Rumpf des Flugzeugs stellen, während die übrigen Polizisten herankamen und die Flugzeugkabine offenbar nach Bomben oder ähnlichem durchsuchten."Ihren Pilotenschein!" "Habe ich noch keinen". "Wie?" "Ich bin Flugschüler". "Was haben Sie da eben gemacht?" Almmählich gewann ich meine Selbstsicherheit wieder und wurde leicht kess. "Ich weiß nicht, was Sie das angeht oder ob Sie davon Ahnung haben. Das waren Ziellandungen". Die vier Polizisten schauten sich etwas ratlos an. "Meine Herren, können Sie mir den Grund dieser Kontrolle erklären? Habe ich etwas falsch gemacht?" "Sie sind in sehr verdächtiger Weise über dem Gefängnis gekreist und wollten offenbar dort landen". Das war es also, jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Südlich des Platzes war das Gefängnis Köln-Ossendorf und dort saßen einige Terrorverdächtige ein, wie ich aus der Zeitung wusste. Natürlich kannte ich das Gefängnis aus der Luft, aber in der letzten halben Stunde war ich so mit Höhen- und Fahrtmesser, Gleitwinkel und Landebahnrichtung beschäftigt gewesen, dass ich dem Knast keinerlei Beachtung geschenkt hatte. "So ein Quatsch. Falls es Ihnen noch nicht aufgefallen ist, das ist ein Fugzeug und kein Hubschrauber. Ich brauche 400 Meter Startstrecke". Jetzt sah ich meinen Fluglehrer heraneilen, der vom nahen Tower aus meine Fliegerei beobachtet hatte und kurz darauf klärte sich die Sache auf.